Strahlentierchen – Radiolarien – Vegimals

  1. Mai 2016

Das Zooplankton sieht hier völlig anders aus als bisher. Große durchsichtige Kugeln schwimmen in Mengen darin. Unter dem Stereomikroskop haben sie sich als koloniebildende Radiolarien entpuppt!

Radiolarien, auf deutsch Strahlentierchen, sind einzellige Tierchen (Protozoen). Sie sind keine Bakterien, sondern Eukaryonten, also Organismen mit echtem Zellkern (wie wir). Sie besitzen ein Silikatskelett, das Jahrmillionen in den Meeressedimenten überdauert. Seine Symmetrie und Schönheit spiegelt sich in den berühmten Zeichnungen von Ernst Häckel.

Radiolarien sind heterotroph, das heißt sie leben von organischem Material. Mit Hilfe von Zellfortsätzen (Axopodien) fangen sie kleines Zooplankton. Viele Radiolarien besitzen aber auch symbiontische Algen, deren Fotosyntheseprodukte sie direkt nutzen können. Sie sind also Pflanzen-Tier-Mischwesen, ihr Spitzname auf Englisch ist „Vegimals“.

Wir haben drei Typen von Radiolarien gefunden:

  1. Eine runde, grüne, kleine Kugel.
  2. Eine koloniebildende Radiolarie, vermutlich Collozoum sp.. Hunderte bis tausende von Einzeltierchen hängen in einer gemeinsamen Gallerthülle zusammen. Diese Kolonien können bis zu mehreren Metern lang werden! Die symbiontischen Algen erkennt man als kleine gelbe Punkte.
  3. Ein anemonenförmiges Strahlentierchen, ähnlich zu Aulacantha scolymantha, aus der Gruppe der Phaeodaria. Im Zentrum sieht man den braunen Kern, und symbiontische Algen sind wieder als gelbe Punkte zu erkennen.

Die rasterelektronenmikroskopische Aufnahme eines Radiolarienskeletts stammt aus Wikipedia von Mateus Zica unter der folgenden Lizenz: Permission is granted to copy, distribute and/or modify this document under the terms of the GNU Free Documentation Licence.

Wunderbare Fotos dieser Tiere finden sich auf der Webseite der Tara Oceans Expedition unter www.planktonchronicles.org.

2 Comments

    • irene

      Liebe Doris, von Deinen Chironomiden hätten man auch tolle Fotos machen können! Aber damals hatten wir so was ja nicht. Liebe Grüße, Irene

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