Station 3

 

Position der Sonne am 6.5.2016

Samstag, 7. Mai 2016

Liebe Freunde,

heute berichte ich zum ersten Mal von der SONNE. Wir sind bereits eine Woche auf dem Schiff, und in dieser ersten Woche ist so einiges passiert. Die Sicherheitseinweisung, die Einrichtung der Labors, die ersten beiden Stationen, die icebreaker party, ein ziemlicher Sturm. Aber von all dem später.

Heute möchte ich nur vom heutigen Tag erzählen. Ihr müßt stark sein, denn ich fürchte, ich muß Eure schlimmsten Befürchtungen bestätigen. Wir sind bei 15°S 178°W, etwa auf Höhe von Mexiko, und es ist herrlich warm. Das Wasser hat 28°C, und heute hat uns die Crew einen Pool aufgebaut! „Jetzt könnt ihr reinhüppen!“ Er wird ständig mit frischem warmem Wasser durchströmt, schwappt herrlich in den Wellen, und man hat darin eine einfach unbeschreibliche Aussicht. Heike, ihre Mädels (Cendrella und Anika) und ich, wir waren die allerersten im Pool, wir haben ihn eingeweiht.

Dann sind wir heute an einer Insel vorbeigefahren – Land!!!! Man konnte sich gar nicht sattsehen, obwohl viel mehr als der Umriß am Horizont nicht zu erkennen war. Sie heiß Fortuna, schaut aber genau wie Lummerland aus.

Ich habe meine Hängematte eingeweiht, und vom Käptn sogar die Erlaubnis, darin nachts auf Deck zu schlafen!

Wir werden hartnäckig mit Essen verwöhnt! Auf der Wanderung habe ich mich ja dem Eßverhalten eines Affen angenähert, wie Eva korrekt beobachtet hat (Datteln, Studentenfutter), hier aber steht man drei Mal am Tag vor unlösbaren Entscheidungen. Was wenn einem einfach alles schmeckt? Und weil heute Samstag ist, hat Rene, der Chief Stewart, jedem ein eisgekühltes Gläschen Ouzo gebracht, spendiert vom Kapitän!

Und die Station? Die CTD war ungefähr 12.15 h an Bord, Jürgen und ich haben dann bis ca. 16.30 h gebraucht, bis alles Wasser gefiltert war und die Proben für Single Cell Genomics genommen und bei -80°C in der Truhe eingelagert waren. Wir haben inzwischen schon Routine entwickelt und unsere Anlage im Griff.

Heute gibt es um 20 h einen Abendvortrag von Carol Arnosti über Polysaccharidabbau durch marine Bakterien.

Ihr seht, es ist unbeschreiblich herrlich. Es ist Arbeit, aber es ist so viel wunderbares Erleben außenrum, daß die Zeit gar nicht für alles reicht. Und man glaubt gar nicht, wie 30 Menschen von der Crew und 40 Wissenschaftler sich auf so einem Schiff verlaufen. Durch die verschiedenen Probenahmerhythmen arbeiten immer welche in den Labors, manchmal auch spät in der Nacht, sind dafür dann tagsüber auf Deck oder in der Kammer. In jedem Winkel passiert was anderes. Jede Begegnung ist auf ihre Weise schön. Und jetzt mach ich Schluß und geh zum Vortrag.

6 Comments

  1. Gudrun Kaiser

    liebe Irene!

    klingt ja alles super! Freut mich sehr für dich! Weiter so!

    Hier ar jetzt auch sehr shcönes Wetter, ich war ein paar Tage im Schwarzwald wandern,das war auch sehr schön!

    mit ganz vielen lieben Grüßen,

    gudrun

  2. Manfred Weiß

    Moin Irene,
    Forschung kann harte Arbeit sein.
    Bleibe weiter tapfer und freue dich an jeder Welle auch wenn sie 10m hoch ist.
    Grüß mir die Ferne
    Herrmannchen
    Und auch die Rosi

    • irene

      Lieber Herrmännchen und Rosi, ja wir haben permanent ein schlechtes Gewissen. Aber kalt wird es noch früh genug! Und heute ist die 24 h Probennahme dran, in Wirklichkeit sind es über 30 h, da ist in allen Labors permanent Action. Macht Spaß, sorry. Eure Irene

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