Seelöwen!

Wohliges Schläfchen nach dem Bad im warmen Wasser

    Wohliges Schläfchen nach dem Bad im warmen Wasser

Freitag, 27. Mai 2016

Seit vierzig Stunden sind wir auf Station. Natürlich ankern wir nicht (5600 m Tiefe), sondern mehrere Motoren, die speziell dafür da sind, navigieren uns permanent an ein und dieselbe Stelle. Wir haben rund um die Uhr Proben genommen, und jetzt hängt als letztes eine Inkubationskammer für Tiefseebakterien für 8 Stunden auf 1500 m Tiefe. Alles wartet darauf, daß die Bakterien endlich mit dem fertig sind, was sie dort machen sollen. Aber dort unten ist es kalt, der Druck ist hoch, und die Bakterien dementsprechend langsam.

Dafür tut sich über Wasser endlich was Aufregendes: Zwei junge Seelöwen haben mit offensichtlich größtem Vergnügen in unserem Abwasser gebadet, völlig gleichgültig gegenüber den Menschen oben an der Reling. Das Abwasser enthält nicht etwa Fische oder Essensreste, um Himmels willen! Es ist durch eine biologische Kläranlage mit Membranfiltration bis auf Trinkwasserqualität gereinigt. Aber es ist herrlich warm! Das Meer hat 5°C, das Abwasser vermutlich 10 – 20°C. In aller Ruhe wurde der ganze Körper abgekratzt, man kann sich ja prima mit der Flosse am Kopf kratzen. Man glaubt nicht was für Verrenkungen so ein Seelöwe hinkriegt! Und zwischendurch kurz Abtauchen, Umschauen (es war ein Containerschiff am Horizont, und ich hab den Eindruck, danach hat er Ausschau gehalten), einen Blick auf Homo sapiens da oben werfen, und dann gähnend in Totalentspannung übergehen, mit geschlossenen Augen genießen. Noch nie habe ich einen so zufriedenen Gesichtsausdruck bei einem Seelöwen gesehen!

Das Meer hat den Entensturm hinter sich und war heute so glatt, daß man perfekte Aufnahmen machen konnte!

http://wagnerdoebler.de/wp-content/uploads/2016/05/sea-lion-1-small.mp4

http://wagnerdoebler.de/wp-content/uploads/2016/05/sea-lion-2-small.mp4

http://wagnerdoebler.de/wp-content/uploads/2016/05/sea-lion-3-small.mp4

Laut Wikipedia muß es sich um Jungtiere des Stellersche Seelöwen (Eumetopias jubatus) gehandelt haben.“… ist der größte Vertreter der Ohrenrobben. Seine Kolonien findet man an den Küsten des nördlichen Pazifiks. Benannt ist er nach dem deutschen Arzt und Naturforscher Georg Wilhelm Steller. … Die Bullen erreichen Längen von über 3 m und ein Gewicht von 1100 kg. Die Kühe sind 240 cm lang und maximal 300 kg schwer. Bullen sind außerdem durch eine kräftige Mähne in ihrem muskulösen Nacken gekennzeichnet.

Es gibt 51 Kolonien des Stellerschen Seelöwen entlang der asiatischen und nordamerikanischen Pazifikküste. Die größten befinden sich auf den Aleuten. … Die meisten Kolonien befinden sich auf Inseln in besonders ergiebigen Fischgründen. Der Stellersche Seelöwe taucht bis zu 180 m tief und ernährt sich fast ausschließlich von Fischen, soll aber gelegentlich auch Ringelrobben und Seeotter angreifen und töten. Oft tauchen die Seelöwen in großen Gruppen, um gemeinsam die Fischschwärme einzukreisen.

Wegen ihrer hohen Aggressivität wird diese Art, anders als zum Beispiel der Kalifornische Seelöwe, so gut wie nie in Zoos gehalten. Der Stellersche Seelöwe wurde auch nie im großen Stil bejagt, außer von Inuit, die seine Haut zur Lederherstellung nutzten und nutzen.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.