Krabbe und Copepode

crab3k

und nun Dienstag, 24. Mai, zum zweiten Mal

Eben konnte ich im Hangar die Uhr beobachten, die auf Anweisung der Brücke um einen Tag vorwärts gesprungen ist!

Das Zooplankton von gestern hab ich heute in Ruhe untersucht. Eine wunderschöne kleine Krabbe (vielleicht 1 cm Durchmesser) war darin. Sie saß wohl auf einem Stück Plastik fest und wurde verdriftet. Das Netz war wieder voller Copepoden, diesmal calanoide Copepoden. Sie haben Antennen, die länger sind als ihr Körper, und an den Enden tragen sie Stabilisatoren wie Flugzeuge. Sie schweben im Plankton und filtrieren Algen, sind also vegetarische Copepoden, im Gegensatz zu de Cyclopsen vom letzten Mal, die Fleischfresser sind.

Tja, dann vier Stunden saunen. Und im Hangar einige Weltprobleme lösen. Ein Sturmvogel hat sich in den Hangar verirrt und ist in einer Ecke sitzen geblieben. Da hab ich ihn genommen und draußen frei gelassen.

Heute war auch die Maschinenführung. So viel eindrucksvolle Technik hab ich lange nicht gesehen! Wir durften bis in den letzten Winkel der Maschine kriechen. Ich hab die Zylinder gesehen, die Antriebswellen, und den Windenraum, mit 12 km langen Stahlkabeln, total akkurat aufgewickelt! Bitte verzeiht, daß ich Euch kein Bild reinstellen kann. Ich hatte tatsächlich die Speicherkarte in der Kamera vergessen! Die SONNE hat die komplette Maschine mit allem Drum und Dran doppelt. Falls eine kaputt geht, kann das Schiff über den zweiten Maschinenraum gefahren werden. Es gibt etwa 12.000 (in Worten: zwölftausend) Sensoren, deren meist harmlose Alarme die Maschinencrew (9 Mann) zum Wahnsinn treiben. Die Dieselgeneratoren machen Strom, der die Elektromotoren antreibt. Die Sonne fährt mit Elektromotoren. Pro Tag Verbrauch von ca. 25.000 Liter Diesel.

Inzwischen hat es nur noch 5.8°C, die Luft ist 0.6°C wärmer. Es ist hier 5917 m tief. Eben ist der MUC in die Tiefe gegangen, gegen 4 h wird er wieder oben sein. Dann geht die CTD runter. Wir kriegen unser Wasser gegen 7 h, sehr arbeitnehmerfreundlich.

4 Comments

  1. Helena

    Liebe Irene,

    Die Krabben sehen wunderschön aus! Vielleicht kann man die konserwieren. Habt Ihr dort auch Drohnen um die Umgebung zu beobachten?
    Viel Spaß beim weiteren abenteurlichen Versuchern!

    • irene

      Liebe Helena, nein Drohnen haben wir nicht! Es gibt auch nicht wirklich was zu sehen hier – rechts und links und vorn und hinten immer Meer, bis zum Horizont! Und das wird von der Brücke aus Tag und Nacht beobachtet. Oder vom Walbeobachtungsdeck – dort sitze ich grade und mir wird langsam wirr im Kopf vom Wellen beobachten. Liebe Grüße, Irene

  2. Jens von den Eichen

    Das Krabbenbild ist wirklich wunderschön, erinnert mich daran, als wir noch Makro UW-fotografiert haben!!
    Jens

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