Montag, 6. Juni 2016, Anchorage
Heute hat es den ganzen Tag pausenlos geregnet. Julian und Joyce sind nach Fairbanks gereist. Wir wurden vertrauensvoll uns selbst überlassen und hatten das herrliche Wohnzimmer zusätzlich zu unserem kleinen Schlafzimmerchen zur Verfügung. Für die nächsten Gäste wurde ein Zettel an die Tür gesteckt: „Hi, welcome, key is under the doormat.“ Vor der Tür übrigens der angeschlagene Wagen, Zeuge des letzten Verkehrsunfalls. Im Gespräch kommen noch diverse andere Verkehrsunfälle ans Licht, der schlimmste war der von Julian mit 25 Jahren, als er von einem Besoffenen, der frontal in ihn reingefahren ist, fast umgebracht worden wäre. Hals gebrochen, 6 Monate im Krankenhaus, und danach konnte er nicht mehr Schauspieler sein und hat umgesattelt auf Englische Sprache. You never know what´s going to happen. Schicksal halt.
Das war ein Supertag, um die Regenklamotten auszuprobieren. Wir haben einen wunderbaren Fahrradweg nach downtown Anchorage entdeckt und waren dort im Erdbebenmuseum. Epizentrum war Valdez, Stärke 9, das stärkste jemals auf der Nordhalbkugel registrierte Erdbeben, Karfreitag 1964. Im Kino haben sie uns dazu einen Dokumentarfilm gezeigt, und im richtigen Moment die Kinostühle mit Stärke 6 zum Beben gebracht!
Dann sind wir den Tony Knowles Coastal Trail geradelt, einmal um Cook Inlet herum. Keine Sorge, es war keine Gewalt-Tour, vielleicht 10 Meilen. Ausbeute für Biologen: Zwei Kraniche. Und jede Menge Gezeitenlandschaft.
PS. Glenn Highway ist genau der, auf dem wir gestern versucht hatten, zum Cultural Heritage Center zu radeln! Der Bär war echt!