Awaroa Hut

awaroa8

Montag, 25.4.2016

Mitten in der Nacht in Barkbay Hut bin ich wachgeworden. Die Uhr zeigt kurz vor 5 h, fast Zeit zum Aufstehen. Also in Ruhe frühstücken, Packen, und dann los zur Awaroa Hut, 4 h 50 min.

Zum Glück habe ich, nachdem alles erledigt war, ein letztes Mal auf die Uhr geschaut, um den Startzeitpunkt festzustellen – und siehe da, ich hatte sie verkehrt rum an! Es war nicht 7.30 h, sondern 0.30 h, mitten in der Nacht! Kein Wunder daß die Morgendämmerung auf sich warten ließ. Innerhalb von Sekunden war ich wieder im Schlafsack und hab weitergeschlafen, trotz Mengen von schwarzem Tee im Bauch.

Als ich das nächste Mal aufgewacht bin, stand die Morgensonne rosa über der Bucht, und es war Niedrigwasser. Sand, soweit das Auge reichte! Innerhalb von Minuten war ich angezogen und auf dem Weg. Um 9 h war ich in Tonga Quarry Bay, einer der vielen traumhaften Buchten auf dem Weg. Dort gab es dann zum Frühstück eine Tafel Schokolade und schwarzen Tee. Und um 12.30 h hatte ich das Tagesziel fast erreicht, es gibt nämlich eine Edel-Lodge mit Restaurant, Awaroa Lodge and Cafe. Eine unwirkliche Erfahrung – nach stundenlanger Wanderung im Küstenurwald plötzlich ein Biergarten, schick angezogene Leute, eifrige Bedienungen usw.. Etwas abgerissen kommt man sich ja dagegen schon vor, aber auf meine schüchterne Frage: „Could I have lunch here?“ schmettert die süße Bedienung „Absolutely!“ und so lasse ich es mir gutgehen. Die Kreditkarte funktioniert! Den Wein gibt es erst ab 13 h, weil irgendein Feiertag ist, und man muß Essen dazu bestellen – sie erklärt mir, daß damit die Sauferei eingedämmt werden soll.

So gegen 14 h ziehe ich dann weiter und erreiche nach Durchquerung des Estuaries die Hütte. Awaroa Hut ist etwas kleiner als Bark Bay Hut. Es gibt einen höchst aktiven Hüttenwart, vor dem ich mich fürchte, weil ich in dem Glauben lebe, meine Buchungsbestätigung vergessen zu haben. Überall steht an der Wand, daß man dafür streng bestraft wird! Bevor er mich bestrafen kann, bin ich allerdings schon weitergewandert. Und als ich zwei Tage später wieder in der Hütte bin, ist es ein anderer Hüttenwart und er sagt nur: „Don´t worry, I`ll find you! No problem!“ Schließlich ist sie ja im Internet, die Buchung. Ach so, und als ich nach der Rückkehr in die Zivilisation in Nelson meinen Geldbeutel untersuche, finde ich sie darin – ich hatte sie die ganze Zeit dabei.

Ich genehmige mir, weil es noch so früh ist, eine eiskalte Süßwasserdusche. Danach sitze ich im Sand, und lasse die Haare genüßlich von der Sonne trocknen. Tagsüber bin ich gelaufen wie ein Roboter, aber jetzt tut mir die Schulter so weh, daß ich Mühe habe, die Teetasse zu heben.

 

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